OSTSEE-ZEITUNG, 08.11.2010

Zwei Chöre begeisterten im Rathaus

Wismar. "Zwei Länder - zwei Chöre": Ein außergewöhnliches Konzert erlebten etwa 60 Zuhörer am Sonnabendvormittag im Wismarer Rathaus. "Jazz'n others" aus der schwedischen Hauptstadt Stockholm und "Perlmutt" aus Wismar sangen im Bürgerschaftssaal. Als "kleinen Chorkampf" bezeichnete - mit Augenzwinkern - Alf Benavente die fröhliche, kurzweilige Veranstaltung. Der Schwede, der in Wismar wohnt und einst bei "Perlmutt" sang, hatte das Treffen im Namen der deutsch-schwedischen Gesellschaft der Hansestadt Wismar organisiert. Der Kammerchor "Perlmutt", 2007 gegründet, die Leitung hat Gunnar Rieck (45), begeisterte mit Liedern in deutscher, englischer und schwedischer Sprache, darunter auch Klassiker der Musikgeschichte. Die zehn Sängerinnen und Sänger von "Jazz'n others" brachten, von Per-Olof Losvall (65) am Keyboard begleitet, unter anderem ABBA-Songs zu Gehör.

Bildunterschrift: Sängerinnen und Sänger des schwedischen Chores "Jazz'n others" (l.) und des Kammerchores "Perlmutt" aus Wismar gaben am Sonnabend ein mehr als eine Stunde dauerndes Konzert im Bürgerschaftssaal des Wismarer Rathauses. Die etwa 60 Zuhörer waren begeistert.

N. Wiaterek

 

WISMAR-ZEITUNG, 06.05.2010

 

WISMAR-ZEITUNG, 21.01.2010

 

http://www.travemuende-aktuell.de/ (28.03.2009)

Klassik & Disco

In Travemünde am Samstagabend für jeden was dabei

Travemünde 28.03.2009 | Bevor es in Travemünde so richtig losgeht, sieht es schon richtig spannend aus. In der Alten Vogtei stand Musik voller Leichtigkeit ins Haus, sprühende Lebensfreude ist angesagt von der französischen Musette bis hin zum argentinischen Tango. Das haben Gunnar Rieck und Karl-Heinz Saleh von der Musikfabrik vom Feinsten rübergebracht.

Gunnar Rieck und Karl-Heinz Saleh in der Alten Vogtei.
Alle Foto: KARL ERHARD VÖGELE

 

SÜDKURIER, 20.07.2009

Frech und ohne Kompromisse
die Kompromisten unterhalten im Erzinger Durchzug mit Tango und Musette

...In Urlaubsstimmung kam die Zuhörerschaft in der Bahnhofskneipe bei argentinischen Tango- und französischen Chanson-Melodien. Bei teilweise verswingten irischen Melodien und Tänzen hätte laut Saleh normalerweise getanzt werden dürfen. Doch das bequeme Volk konzentrierte sich lieber sitzend auf die vollen Gitarrenklänge und das Akkordeonspiel von Gunnar Rieck. Wer sich über die vollen Bass-Töne wunderte, wurde von Saleh bald aufgeklärt: „Der Bass kommt aus dem Akkordeon. Das war ganz schön teuer, sag ich euch.“Wenn sich die beiden Ausnahmekünstler durch Sprüche wie „Der eine spielt falsch, der andere nicht richtig, aber das ist nicht wichtig“ immer wieder aufs Korn nahmen, wurden die Lachmuskeln der Zuhörer trainiert.
... gab es nach lautstarkem Applaus drei Zugaben, bei denen die Kompromisten“ in berauschenden Geschwindigkeiten im wahrsten Sinne des Wortes nochmals Gas gegeben haben.

Antje Wolf

 

NEUE PRESSE Coburg, 17.03.2009

Von Leichtigkeit und Lebensfreude
Eine musikalische Weltreis

Unnersdorf – Im Dreivierteltakt und rhythmisch leicht mit französischen Musette-Walzern ging‘s los. Man fühlte sich sofort in die gefühlsreiche Welt eines alten französischen Filmes versetzt oder war an den Kultfilm „Die fabelhafte Welt der Amelie“ erinnert...
Der erste „Block“ in der Linde nahm das Publikum mit auf die Reise nach Frankreich und Argentinien. Vor jedem Set ein frivoler Limerick in Gedichtform, mit dem auf die Lieder eingestimmt wurde. „Musette du Port“ (Hafen- Musette), so einer der gespielten Titel, lebendig, voll sprühender Lebensfreude und auch Fernweh. In Gedanken steht man an irgendeinem Hafen, schaut aufs Meer und ist schon auf der großen Reise, so wie Gunnar Rieck, der diese Lieder komponiert und arrangiert hat und aus der schönen Hafenstadt Wismar kommt.
Nach der Pause ging die Reise weiter nach Irland, nach Dublin („Dublin Town“, „Irish Flower“) und wieder an eine romantische Bucht: die „Galway Bay“. Gefühlvoll und voller Hingabe an sein Akkordeon, spielte Rieck unter der Begleitung von Saleh eigene Kompositionen inspiriert von irischer Folkore.

Gerti Gründel

 

OSTSEE-ANZEIGER, 18.02.2009

Eine Weltreise ohne Karte und Kompass
Musikalischer Pfeffer auf der "Kogge"

Wismar – So etwas kann man zur kalten Jahreszeit jetzt öfter erlebe: Ohne sich einen Zentimeter von der Kaikante weg zu bewegen, startet die Poeler Kogge zu einer Weltreise. Ohne fahrlässig zu handel, gibt Käpt'n Peter Samulewitz das Ruder aus der Hand un übernimmt stattdessen als Smutje die Kombüse...
Das Ruder übernehmen derweil Gunnar Rieck und Karl-Heinz Saleh als nautische "Blindgänger", dazu noch ohne Karte und Kompass...
Die Weltreise ist natürlich keine nautische, sondern eine virtuelle, dafür aber musikalisch stark gepfefferte.
Ab geht es nach Paris, das zwar nicht an der See liegt, dafür aber herrliche Tänze wie Musette-Walzer hat. Dann quer über den Atlantik nach Argentinien, wo der Tango, in Europa aus der Mode, immer noch sein Zuhause hat. Retour über den Atlantik, dorthin wo man zur "Garmoschka" russischer Seele schwermütige Melodien singt. Wieder zurück zum Atlantik zur grünen Insel Irland, wo beide Steuerleute meist am längsten vor Anker gehen...
An Deck der Kogge sorgt Martina Siem im zünftigen Kostüm dafür, dass zur Musik mit Folk und heißen Reels keine Kehle darben muss. Eigenhändige Melodien rund um den Erdball fließen Gunnar Rieck, der wohl zu Wismars begabtesten Autodidakten gehört, inspieriert durch Folklore von an solchen Abenden "besuchten" Ländern mit Eleganz und Lässigkeit aus der Feder und bringt sie auch zu Papier, so dass es Karl-Heinz Saleh als Profi-Gitarrist ein Leichtes ist, passende Arrangements zu notieren. Doch meist büxt er vom Blatt in virtuose freie Improvisation aus, die ihm so schnell keiner nachmacht.
"In 80 Tagen um die Welt, das kennt man von Jules Verne, aber in zwei Stunden um den Globus, so was gibt's nur auf der Poeler Kogge, wenn wir das Duo Rieck/Saleh an Bord haben", bringt Joachim Müller vom Förderverein der Kogge gezielte Eigenwerbung an...
Übrigens, manche Lieder solcher Abende kann man auch erleben, wenn beide Musikanten bei Landgang in einem anderen ihrer Projekte dann "Roten Mohn" pflücken.

Helmuth Vogt

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Charmant und unterhaltsam...
bringt Gunnar Rieck Frauenherzen zum Brechen

Wismar/wb.Ein Tag wie heute beginnt bei Ihnen...
...ganz normal mit Frühstück in Familie. Das ist mir auch sehr wichtig, ansonsten würden wir uns kaum sehen. Wenigstens zweimal am Tag sitze ich mit meiner Frau und den Kindern gemeinsam am Tisch. Das ist morgens und zum Abendbrot.

Gehören Sie zu denen, die auf den Frühstückskaffee verzichten, um die Stimme zu schonen?
Nicht wegen der Stimme. Aber morgens trinke ich ohnehin lieber Tee. Tagsüber darf es dann auch mal Kaffee sein. Am liebsten türkisch.

Sie haben schon als Siebenjähriger Ihre Liebe zur Musik entdeckt? Sind Sie familiär vorbelastet?
Mein Vater war sozusagen mein frühes Vorbild in Sachen Musik. Ich fand es schön, wenn er an Kindergeburtstagen oder Familienfeiern für uns Zieharmonika spielte. Als ich dann irgendwann mal einen Kollegen meines Vaters Akkordeon spielen sah, wollte ich das auch unbedingt lernen. Seitdem habe ich mir viele Instrumente autodidaktisch angeeignet.

Und später folgte das klassische Studium?
Nein, ich habe Privatunterricht genommen, um mein Akkordeon- und Klavierspiel zu vervollkommnen. Außerdem ließ ich mich in die Geheimnisse der Komposition und des Arrangements einweihen.

Die Sie zuweilen nutzen - das war jedenfalls über Sie zu lesen - die Herzen der stolzesten Frauen zu brechen? Hat das schon mal geklappt?
Ja, bei meiner Frau Corinna. Die Musik selbst war der Schlüssel für unser Kennenlernen.

Sie spielen nicht nur viele Instrumente, Sie sind auch Leiter und Mitglied mehrerer Ensembles und selbst ein vielbeschäftigter Sänger? Wie kam es zum Gesang?
Mein damaliger Musiklehrer bat mich, als ich in der 9. oder 10. Klasse war, im Chor der damaligen Matthias-Thesen-Werft mitzusingen. Später fand ich dort Leute, die Lust hatten, in einem kleineren Ensemble zu musizieren. Daraus entstand Ende der 80er Jahre das A-cappella-Quintett „quod libitum“ und aus diesem das Ensemble „vocamare“. Nach der Auflösung von „vocamare“ gründete ich 2007 das Salon-Quartett „Roter Mohn“. Im gleichen Jahr kam der Kammerchor „Perlmutt” dazu.

In Ihren Programmen widmen Sie sich zu einem großen Teil der Unterhaltungsmusik der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Welche Musik hören Sie privat am liebsten?
Jazz und Klassik.

Da gibt es noch den Klavierstimmer und den Pianobauer Gunnar Rieck...
So wie ich viele Instrumente selbst erlernt habe, habe ich mir auch die Klavierbauerei angeeignet. So einem Instrument eine Seele einhauchen, fand ich einfach faszinierend. Dass ich damals auch mein Klavier stimmen konnte, war schlicht notwendig. Ein Klavierstimmer war ja zu DDR-Zeiten kaum zu gekommen.

Haben Sie auch für große Pianisten die Flügel gestimmt?
Naja, Große... Aber damals eben in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis, später auch im Theater Wismar und in Hamburg. Wobei ich mich aber vor einiger Zeit entschlossen habe, mich demnächst ausschließlich meiner Musik und den verschiedenen Ensembles zu widmen.

Sind Sie Ihren Kindern auch musikalisches Vorbild?
Ja, in gewisser Weise schon. Sie spielen beide Klavier. Was gibt es bei Ihnen außer Musik? Zum Beispiel Radfahren. Wenn ich Zeit habe, setze ich mich auf mein Fahrrad in voller Montur. Dabei kann ich herrlich entspannen.

Vielen Dank für das Gespräch.
Annette Mittelstädt